Sie warten auf die Hilfe des Rettungsdienstes, weil sie oder ein Familienmitglied akute gesundheitliche Probleme haben. Den Notruf haben Sie unter der 112 abgesetzt, doch plötzlich steht nicht der Rettungwagen, sondern die Feuerwehr vor der Tür. Haben Sie etwa die falsche Nummer gewählt? Nein! Diese Feuerwehrleute sind speziell ausgebildete Ersthelfer.

Die First Responder werden bei medizinischen Notfällen zeitgleich mit dem Rettungsdienst alarmiert und führen bis zu dessen Eintreffen bereits notwendige, eventuell sogar lebensrettende Maßnahmen der erweiterten Ersten Hilfe durch.

Das System stammt aus den USA und versteht sich als sinnvolle Ergänzung zum Rettungsdienst. Kurze Anfahrtszeiten und beste Ortskenntnis stellen oft enorme Vorteile für den Notfallpatienten dar.

First Responder in Margetshöchheim

Die Freiwillige Feuerwehr Margetshöchheim leistet diesen Dienst seit dem Jahr 2000 rund um die Uhr in den Gemeinden Margetshöchheim und Erlabrunn. Insgesamt ist man so für knapp 5.000 Einwohner zuständig. 

Einsatzablauf

Sobald ein Rettungswagen zu einem Notfall nach Margetshöchheim oder Erlabrunn entsandt wird, werden auch die First Responder der Feuerwehr Margetshöchheim zeitgleich über Funkmeldeempfänger ("Piepser") alarmiert. Die Einsatzkräfte begeben sich nach dem Alarm auf dem schnellsten Weg zum Feuerwehrhaus und rücken aus. Am Einsatzort versorgen die First Responder dann den Patienten und geben eine qualifizierte Lagemeldung an die Integrierte Leitstelle ab. Durch die Ortskenntnis der First-Responder bleibt dem Rettungsdienst die zeitraubende Suche nach Straße und Hausnummer erspart. Vor Ort wird der Rettungsdienst nach Notwendigkeit unterstützt.

Aufgaben der Ersthelfer    

• Absicherung der Unfallstelle
• Erstversorgung des Patienten
• Beurteilung und Aufrechterhaltung von Bewusstsein, Atmung, Kreislauf
• Sachgerechte Lagerung und Betreuung
• Absetzen einer qualifizierten Lagemeldung
• Einweisung des Rettungsdienstes
• Hilfestellung bei rettungsdienstlicher Versorgung
• Transport der Besatzung des Rettungshubschraubers
• Eigenschutz der Feuerwehrkameraden bei Einsätzen und Übungen

Die Ausbildung

Der Lehrgang „First-Responder“ findet über einen Zeitraum von etwa einem halben Jahr in Abend- und Wochenendunterrichten statt. Sie dauert insgesamt 72 Stunden. Zum Abschluss jeder Ausbildungsstufe muss eine schriftliche und eine praktische Prüfung abgelegt werden. Zudem verpflichtet man sich mit der Teilnahme am Lehrgang zu halbjährlichen Weiterbildungen, da ansonsten die Tätigkeit als First Responder nicht mehr ausgeübt werden darf.

Voraussetzungen für die Lehrgangsteilnahme:

• Aktive Feuerwehrmitgliedschaft
• Mindestalter: 18 Jahre
• abgeschlossene Grundausbildung (MTA)
• abgeschlossene Sprechfunkausbildung
• Hepatitis-B-Schutzimpfung

Die Ausbildung umfasst:

• Anatomie & Physiologie
• Krankheitslehre 
• Erweiterte Reanimation (Herz-Lungen-Wiederbelebung)
• Rettungstechniken
• Handhabung verschiedenster notfallmedizinischer Geräte 
• Medizinproduktegesetz
• Anwenderschulung Frühdefibrillation & Larynxtubus

Personal und Qualifikation

Feuerwehrangehörige aus Margetshöchheim leisten diesen Dienst zusätzlich zum regulären Feuerwehrdienst rein ehrenamtlich, das bedeutet, ohne jegliche finanzielle Entschädigung. Einige Mitglieder der Gruppe sind beruflich im medizinischen Bereich tätig und/oder fahren gelegentlich in ihrer Freizeit als Praktikant/in auf dem Rettungswagen mit, um weitere Praxiserfahrung im Bereich Notfallmedizin zu sammeln. 

Ergebnisse

Pro Jahr fallen für die First Responder der Feuerwehr Margetshöchheim ca. 150 Einsätze an. Jeder Einsatz wird exakt protokolliert. Die Ausrücke- und Ankunftszeiten der Feuerwehr im Vergleich zu den Zeiten des meist aus Würzburg anrückenden Rettungsdienstes (ca. 5-10 Min. früheres Eintreffen) lassen konkrete Aussagen darüber zu, wie wichtig es ist, dieses System auch in Zukunft weiter durchzuführen.

Finanzierung

Das First-Responder-System wird in Margetshöchheim komplett durch den Feuerwehrverein und die Gemeinde Margetshöchheim finanziert. Der Einsatz der First-Responder ist somit für den Betroffenen völlig kostenlos. Selbstverständlich sind wir, wie jeder gemeinnützige Verein, auf Spenden aus der Bevölkerung angewiesen, um die teilweise sehr teure Ausrüstung bezahlen zu können und somit immer mit dem bestmöglichen Equipment qualifizierte Erste Hilfe leisten zu können. Spenden sind jederzeit willkommen!

Unsere Ausrüstung – Ihre Sicherheit! Jetzt spenden!

IBAN: DE80 7905 0000 0150 1021 27
BIC: BYLADEM1SWU
Sparkasse Mainfranken Würzburg

Betreff: Spende First-Responder

Natürlich können Sie ihre Spende von der Steuer absetzen.

Sie erhalten selbstverständlich eine Spendenquittung!